Haus am Bach in Hinterndobl
Planungsbeginn 2017 10 | Fertigstellung 2020 07
Die vorgefundene, gewachsene Siedlungsstruktur wirkt vertraut und sympathisch. Einfache bescheidene Satteldachhäuser reihen sich giebel- und firstständig entlang dem nordseitigem Gelert und dem Weg.
Am westseitigem Siedlungsende bildet der Bauplatz den Abschluss. Vorgefundene Fundamentreste verweisen auf eine frühere Bebauung. Das Gelände fällt etwas zum Bach Richtung Norden ab.
Dem Siedlungsweg und dem Ankommenden zeigt sich das Haus verborgen. Lang erstreckt sich das Haus entlang des Baches. Resultierend aus der Hangneigung wurde das Haus mit Halbgeschoßen konzipiert. Die Zufahrt mit Eingang und den Wohnbereichen binden am südlichen natürlichen Gelände an.
Die Kinderbereiche mit den Nebenräumen fügen sich an die nordseitige gegebene Topographie und sind ein Halbgeschoß tiefer versetzt. Darüber im Dachgeschoß wurden die privaten Gemächer, das Damen- und Herrenzimmer, untergebracht.
Die Südseite zeigt sich verschlossen. Schiebeläden filtern die Sonne und den Blick hangaufwärts zum Nachbarn. Dachflächenfenster versorgen pointiert und uneinsichtig die Raumtiefe mit warmen Sonnenlicht.
Nordseitig hingegen orientieren sich die Ausblicke. Der Blick mit dem Sonnenlicht zeigt so am schönsten die Farben der Natur. Das Gelert mit Bach ist so in den Räumen allgegenwärtig.
Das Dach mit offener Konstruktion in Vollholz, roh und unverkleidet, begleitet die Raumsequenzen. Die Räume reichen bis ins Gebälk und sind teilweise sieben Meter hoch. Das Mauerwerk wurde mit Lehm verputzt und das Interieur mit geöltem Eichenholz-Tischlerplatten ausgeführt.
Für die Nassräume kam die Kalkglattspachtelungen mit Wachsversiegelung und geglätteten Beton am Boden zur Anwendung.
Bald wird die sägerauhe Holzfassade ergrauen und das Haus zu einem unauffälligen Bestandteil des Umfelds werden lassen – doch die inneren Werte bleiben. Die Scheune am Gelert.