Feuerwehr Wallern
Architektenfindung 2014 01 | Baubeginn 2014 08 | Fertigstellung 2015 08
Die Marktgemeinde Wallern erstreckt sich entlang der Landesstraße L528 und der begleitenden Trattnach. Auf Grund der landschaftsräumlichen Begrenzung durch die im Norden und Süden verlaufenden Hügelketten entwickeln sich innerhalb der Ortschaft kompakte bebaute Bereiche, die immer wieder von freien, jedoch landwirtschaftlich genutzten Flächen rhythmisiert werden. Im Abschnitt der einmündenden Schulstraße und der Neuausbildung des Kreuzungsbereiches wurde mit dem Neubau der Ortsrand nachverdichtet.
Aus der Sicht des Vorbeifahrenden zeigt sich der Neubau der Feuerwehr prägnant, selbstbewusst und mit seinen Toren quer zur Landesstraße. Der Schlauchturm ist gut sichtbar als Zeichen an der Landesstraße plaziert. Höchstes Augenmerk wurde auf das nachbarliche Umfeld gelegt. Der Vorplatz mit den hier zu erwartenden Lärmemissionen wurde dazu auf die von den Nachbarn abgewandte Seite gelegt.
Einschnitte in den Fassaden gliedern das Bauvolumen. Sie definieren den Eingangsbereich, die Torausfahrten und den Übungsbereich am Turm. Dadurch werden plastisch und in Materialwechseln die Schnittstellen zwischen Innen- und Außenräumen gezeigt und ein baulicher Wetterschutz erreicht.
Das Gebäudevolumen folgt sparsam dem inneren Raumbedarf und garantiert damit höchste Effizienz bei Flächen- und Kubaturverbrauch. Somit konnten Flächenreserven im Süden des Grundstückes vorgehalten werden, die auch eine externe Verwertung möglich machen. Während sich der Baukörper zurückhaltend in die Umgebung einfügt, spielt subtil der Wechsel des Tageslichts mit der plastischen Struktur des vertikal fein profilierten, Alu Trapezbleches.
Die Situierung des Baukörpers gliedert das Grundstück und ermöglicht kreuzungsfreie Verkehrswege und somit einen raschen Ablauf der Einsätze. Von der L528 gelangen die zufahrenden Feuerwehrleute unmittelbar – und ohne den Einsatz zu queren – als Einbahnlösung zur südlichen situierte Parkfläche. In linearer Abfolge wird geparkt, mit kurzen und geschützten Laufwegen wird der Eingang und die Foyerzone erreicht. Über die Einsatzquittierung gelangt man von dort umgehend in die nachgelagerten Umkleiden.
Der Eingangsbereich im Erdgeschoss ist als Drehpunkt von Bereitschaft, Umkleide und Schulung im Obergeschoss angelegt und gewährleistet so kürzeste Wegverbindungen. Der gesamte Ablauf mit Aus- und Zufahrten über den Vorplatz unterliegt bis zur L528 dem Blickfeld der Einsatzzentrale. Die lineare Struktur der Fahrzeughalle gewährleistet ein rasches und flüssiges Ausfahren der Einsatzfahrzeuge. Dabei folgen alle aus- und einrückenden Einsätze stets der funktionalen Abfolge von „Schwarz-, Grau- und Weißbereichen“.